In der Adventszeit war der BBC beim Christoph Links Verlag zu Gast. Das 25-jährige Jubiläum des Hauses als einer der ersten privaten Verlagsgründungen in der späten DDR war Anlass, mit dem Verleger über die Entwicklung der ostdeutschen Buchbranche seit dem Mauerfall 1989 zu diskutieren. Verlage in der DDR arbeiteten vor 1990 mit staatlicher Lizenz. 78 waren seit Beginn der fünfziger Jahre zugelassen. Sie standen ab Mitte 1990 unter Aufsicht der Teuhandanstalt, die unter der fiskalpolitischen Direktive stand, Betriebe zu verkaufen und nicht zu sanieren. Die neuen Eigentümer sollten die Unternehmen für den marktwirtschaftlichen Wettbewerb umgestalten. Vor allem westdeutsche Verlage kauften gleichartige ostdeutsche Verlage. Oft blieben nach der Neuorganisation nur Vertriebsbüros. Diese Entwicklung wirkt bis heute nach: In der ostdeutschen Region (außer Berlin) werden lediglich 1,9 Prozent des Branchen-Umsatzes erzielt.